Historisches
Die Geschichte von Münzenberg 64 –
Wohnen mit Geschichte
Eingebettet im denkmalgeschützten Ensemble des Münzenbergs in Quedlinburg, blickt das Haus Münzenberg 64 auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Der Münzenberg selbst wurde bereits im Jahr 986 als Benediktinerinnenkloster gegründet – heute ist das Viertel mit seinen engen Gassen, romantischen Winkeln und rund 65 Fachwerkhäusern ein lebendiges Zeugnis der deutschen Stadtgeschichte.
Vom Benediktinerinnenkloster zur Handwerkersiedlung
Nach der Reformation wurde das Kloster im Jahr 1539 aufgelöst. Ab etwa 1580 besiedelten Handwerker, Musiker und fahrendes Volk die Ruinen – oft mit Holz und Steinen der alten Klosteranlage. Die Häuser wurden auf historischen Fundamenten errichtet und verleihen dem Viertel bis heute seinen unverwechselbaren Charakter.
Haus Münzenberg 64 – das frühere Rathaus des Viertels
Hausnummer 64 hatte einst eine besondere Bedeutung: Es diente als Rathaus des Münzenbergs – ein Ort für Gemeinschaft, Entscheidungen und Verwaltung, bis das Viertel 1810 vollständig nach Quedlinburg eingemeindet wurde. Das Gebäude war damit über lange Zeit ein kommunales Zentrum für die Bewohner dieses besonderen Stadtteils.
Brände, Wiederaufbau und behutsame Sanierung
Zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert war der Münzenberg mehrfach von Bränden betroffen – darunter die Jahre 1600, 1608, 1611, 1615 und 1699. Doch über dem Haus 64 stand immer ein guter Stern und es wurde nie von den Feuern betroffen. Nichtsdestotrotz, wurde das angrenzende Gebäude seinerzeit nachträglich als Spritzenhaus angebaut, um flächendeckenden Bränden schnell entgegenwirken zu können. Im Rahmen der flächendeckenden Restaurierungsmaßnahmen nach 1989 wurde es 2003/2004 schließlich denkmalgerecht saniertund detailverliebt instand gesetzt.
Heute: Authentisch wohnen in einem Stück Stadtgeschichte
Wer heute in Münzenberg 64 zu Gast ist, wohnt in einem ehemals öffentlichen Gebäude, das mit viel Gespür für Historie und Wohnkomfort zu neuem Leben erweckt wurde. Sichtbare Holzbalken, charakteristische Dachschrägen und liebevoll integrierte Details erzählen von der Vergangenheit – ohne auf modernen Komfort zu verzichten.
Der Schlossberg mit der Stiftskirche St. Servatii ist dabei zum Greifen nah – nur 50 Schritte entfernt befindet sich eine Aussichtsterrasse mit unverstelltem Blick auf das Wahrzeichen der Stadt.